Ein erneut enttäuschender Sonntag aus fussballerischer Sicht für die SG, diesmal aber absolut verdient. Nach einem weitestgehend mut- und ideenlosen Auftritt in ihrem ersten Auswärtsspiel der neuen Saison unterlag die SG am Ende mit 4:1 (3:1) dem WSV.
Ein großer Dank geht zunächst an die Gastgeber dieses Spiels, die einen Schiri aus ihren Reihen stellten, da kein Offizieller angesetzt bzw. angereist war. Die über weite Strecken faire Partie leitete er ohne große Mühe.
Die SG begann die Begegnung auf dem sehr trockenen und unebenen Platz spielbestimmend. Doch wie auch gegen Schladen tat man sich schwer, den Ball im Kasten unterzubringen. Die erste Riesenmöglichkeit zur Führung vergab Jan-Niklas Thiede, der freistehend vor dem Torhüter scheiterte (11. Min). Die Gastgeber beschränkten sich überwiegend auf ihre Defensive, waren mit schnell vorgetragenen Kontern aber stets gefährlich. Eine Unaufmerksamkeit in der Defensive des WSV nutze in der 21. Minute allerdings Samuel Sefernio, der in einen eigentlich ungefährlichen Ball hinein sprintete und die Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Torhüter und Abwehrspieler eiskalt ausnutze - 0:1 für die SG.
Von diesem Zeitpunkt an war es das aber auch mit ansehnlichem Fussball der SG und der bis dato verdienten Führung. Aus dem Nichts kamen die Gastgeber zurück ins Spiel und drehten dieses mit einem Doppelschlag innerhalb weniger Minuten. Zunächst unterlief Marvin Grundwald einen harmlosen, langen Abschlag, was den gegnerischen Stürmer dazu einlud problemlos zum Ausgleich einzuschieben (27. Min). Auch eine Absicherung vom Nebenmann in der Defensive der SG war hierbei nicht gegeben. Nur knapp 60 Sekunden später musste Torhüter Kevin Koch erneut hinter sich greifen. Ein erneut unnötiger Fehler von Marvin Grunwald, der sehr risikoreich ins Dribbling ging und dieses verlor, ermöglichte dem WSV die nächste Riesenchance. Koch konnte den ersten Versuch zwar noch abwehren, war beim Nachschuss aber chancenlos. So stand es 2:1 für den Wehrer SV (28. Min).
Defensiv fing sich die SG nun etwas und übernahm erneut die Spielkontrolle, was aber auch am taktischen Zurückziehen der Gastgeber lag. Mit Kontern lagen diese jedoch weiterhin auf der Lauer. Auch wenn in dieser Phase das Passspiel der SG gefällig wirkte - zwingende Chancen waren Mangelware. Zu Ideenlos und risikolos, zu statisch im Spiel ohne Ball und teils auch zu kompliziert mit dem Willen, immer den genialen anstatt den einfachen Pass spielen zu wollen, agierte die SG. So kam es, wie es kommen musste: ein weiter Befreiungsschlag des WSV wurde plötzlich gefährlich, weil die SG trotz nummerischer Überzahl im Defensivverbund (3 gegen 1) schlecht geordnet und nicht wach war. Der Stürmer überwand Torhüter Koch mit einem Heber - 3:1 für den Wehrer SV (40. Min). Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.
Mit Wiederanpfiff stellte die SG sowohl personell, als auch taktisch um. Dies wirkte sich zunächst positiv aus, da vor allem eine Überzahl im Mittelfeld geschaffen und so nahezu jeder Aufbau der Gastgeber im Keim erstickt werden konnte. Offensiv setzte die SG den WSV immer wieder über die Außenbahn unter Druck. Der Weg zum gegnerischen Tor blieb jedoch zu häufig aus, weil Ungenauigkeiten beim letzten Pass oder fehlende Konsequenz im Zweikampf und Abschluss dem Anschlusstreffer einen Strich durch die Rechnung machten. Humorlos und zielstrebig agierten im Gegensatz dazu aber die Gastgeber: mit einem ihrer wenigen Konter in der zweiten Halbzeit machten Sie quasi den Sack zu. Über die rechte Angriffsseite des WSV schaffte es der Flügelspieler durchzubrechen. Den sicherlich scharfen, aber harmlosen Flachpass in die Mitte konnte Kevin Koch nicht festhalten, der WSV-Stürmer staubte zum 4:1 ab (65. Min.).
Die Köpfe fingen von hier an bei der SG zu hängen an. Auch wenn die Angriffsversuche vereinzelte, gute Schusspositionen noch einmal hervorbrachten, zwingend wurde es bei der SG nicht mehr. Die Gastgeber beschränkten sich aufs verteidigen und brachten den am Ende nicht unverdienten Heimsieg sicher nach Hause.
Allen verletzten Spielern auf beiden Seiten gute Besserung und schnelle Genesung. Eine Entschuldigung ist an dieser Stelle an die mitgereisten Zuschauer der SG zu senden, die den weiten Weg für eine derart enttäuschende Leistung auf sich nahmen. Wir hoffen auf Besserung schon am nächsten Wochenende, wenn es mit der 1.Pokalrunde weiter geht.
Aufstellung:
Koch, F.Brandes, Grunwald (45' Grußendorf), Knackstedt (28' A.Haberland), Lorenz, Pranschke, Lüthge, H.Brandes, Thiede, Ohse, Seferino (45' Kögel)
Tore:
0:1 Seferino (21')
1:1 (27')
2:1 (28')
3:1 (40')
4:1 (65')