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SGLV siegt bei "Windlotterie" in Schliestedt - A.Haberland mit einer Linse

Reguläre Bedingungen für technisch sauberen Fussball waren am gestrigen Sonntagnachmittag auf dem Sportplatz in Schliestedt nicht vorzufinden, doch die SGLV bewies Moral und gewann dieses "dreckige" Spiel am Ende verdient mit 4:1 (1:0).

 

Die äußeren Witterungsbedingungen und intelligent spielende Gastgeber machten der SGLV jedoch über nahezu die gesamte Spielzeit das Leben schwer.

 

Sonne, Sturmböen, ein trockener und unebener Platz - die Rahmenbedingungen für die Partie in Schliestedt waren wahrlich nicht zum Zucker schlecken, steckten aber den Rahmen für beide Teams klar ab. So war klar, dass dieses Spiel nicht ausschließlich durch die fussballerische Klasse, sondern auch dadurch entschieden werden würde, wer besser aus den Umständen Nutzen ziehen kann.

 

Die erste Halbzeit agierte die SGLV mit Wind im Rücken, tat sich aber schwer, wirklich zwingend ins Spiel zu finden und eigene gefährliche Aktionen zu initiieren. Die Gastgeber standen tief, boten wenig Räume und agierten in den Zweikämpfen konsequent. Das Passspiel der SGLV wirkte in der gesamten ersten Hälfte fahrig. Bälle wurden häufig zu stark gespielt, wodurch sie für den Mitspieler aufgrund des Windes unerreichbar wurden. Zudem kamen wenige Bälle in den Fuß, sondern viel zu häufig in den Lauf. Technische Schwierigkeiten bei der Ballan- und mitnahme rundeten einen mäßigen Auftritt der SGLV in Durchgang eins ab.

 

Vereinzelt besaß die SGLV aber im ersten Durchgang durch Einzelaktionen auch Torchancen. Ein abgefälschter Fernschuss von Jan-Niklas Thiede klatschte ebenso an den Pfosten des Tores, wie ein Freistoss von Kevin Grußendorf. Nach einem Eckball gelang es darüber hinaus Daniel Lorenz nicht, aus Nahdistanz den Ball zu drücken, so dass dieser knapp über das Tor segelte.

Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit gelang der SGLV dennoch die Führung. Ein Freistoss von Dennis Lüthge wurde von der Mauer unhaltbar abgefälscht, klatschte an den Innenpfosten und von dort aus ins Tor - 0:1 für die SGLV.

 

Nach 45 Minuten und 5 Minuten Nachspielzeit aufgrund der Verletzung eines Schliestedt-Spielers endete der erste Durchgang mit der knappen Führung für die SGLV, bei dem Torwart Sven Wiehe einen geruhsamten Tag bis dato verleben konnte. Gute Genesungswünsche gehen an dieser Stelle an den Spieler der Gastgeber, der vom Platz eskortiert werden musste.

 

Die Windverhältnisse wechselten somit zu Beginn der zweiten Halbzeit - die Gastgeber mit dem Wind im Rücken, die SGLV gegen den Wind. Umso wichtiger war unter diesen Umständen das frühe, wie auch wichtige 0:2. Daniel Lorenz schickte Hendrik Brandes auf den linken Flügel, wo sich dieser stark gegen zwei Mann durchsetzen konnte. Sein Rückpass in den Strafraum fand Patrick Langner, der aus Nahdistanz zum zweiten Treffer einnetzen konnte.

 

Die Gastgeber erhielten nun deutlich mehr Spielanteile, da sie den Wind geschickt für sich einzusetzen wussten. Jeder Abstoß, jeder Freistoss, jeder Befreiungsschlag segelte durch den Sturm direkt gefährlich vors Tor der SGLV, wo der Abwehrverbund inkl. Torwart große Mühe hatten, die schwer zu berechnenden Bälle richtig einzuschätzen und sauber zu klären.

 

Mit Einsatz und auch etwas Glück (A.Haberland spielte 90.Minuten mit -4.5 dpt auf einem Auge, da ihm die zweite Linse abhanden gekommen war) konnte man die ersten Großchancen der Gastgeber gemeinsam vereiteln, gefühlt war es aber nur eine Frage der Zeit, bis der Ball im Netz zappeln würde. Wie so häufig in den letzten Spielen tat man jedoch selbst enorm viel für dieses Gegentor, da man den Ball nicht schnell genug aus der Gefahrenzone klärte. Der schnell dazwischen gehende Stürmer der Schliestedter lenkte den Ball zum 1:2 Anschlusstreffer in das Tor.

 

Das Spiel stand nun etwas auf des Messers Schneide, die SGLV bewies im zweiten Durchgang mehr Willen und Einsatz, die Gastgeber hatten das Momentum des Windes auf ihrer Seite. Wie eine Erlösung wirkte dadurch das 1:3 eine knappe Viertelstunde vor dem Ende und sorgte für Balsam auf der Seele der SGLV bzw. beruhigte die Nerven. In eine stramm geschossene Ecke von Jörg Ohse hechtete Daniel Lorenz per Flugkopfball hinein und traf zur Vorentscheidung.

 

Die Kräfte bei den Gastgebern ließen nun merklich nach, einzig lange Bälle segelten noch nach vorne. Das Mittelfeld war komplett in der Hand der SGLV und so gelang in der Schlussminute noch ein herrlicher Konter über Doppelpässe von Nico Knackstedt, Dennis Lüthge und Daniel Lorenz, an dessen Ende Hendrik Brandes im Strafraum Ruhe und Übersicht behielt, um zum 1:4 Endstand einzuschieben.

 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass diese Partie wahrlich kein Leckerbissen für Zuschauer und Fussballästhetiker darstellte, aber die SGLV wichtige drei Punkte im Aufstiegsrennen ergattern konnte. Mit Mühe festigte man die eigene Position, die es im nächsten Spiel erneut zu bestätigen gilt.

 

Aufstellung:

Wiehe, F.Brandes, A.Haberland, Grußendorf, Friese, Lüthge, M.Haberland (37' Ohse), Lorenz, Thiede (37' H.Brandes), Langner (68' Knackstedt), Seferino

 

Tore:

0:1 Lüthge (45')

0:2 Langner (51', H.Brandes)

1:2 (69')

1:3 Lorenz (73', Ohse)

1:4 H.Brandes (90', Lorenz)