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Heimserie gerissen - SG überwintert auf Platz drei

Eine bittere, wie unnötige 4:3 (2:2) Heimniederlage musste das Team der SGLV am gestrigen Sonntag in Kauf nehmen. In einer hochklassigen, abwechslungsreichen und umkämpften Begegnung verspielte man eine zwei Tore Führung gegen den Tabellenführer aus Wendessen und geriet schlussendlich mit einem Gegentor in der Schlussminute auf die Verliererstraße.

 

Die Rollen zu dieser Begegnung waren im Vorfeld klar verteilt: Wendessen, bislang ungeschlagen, konnte mit einem Unentschieden oder Sieg nicht nur die Spitzenposition verteidigen, sondern den eigen Vorsprung auf die Verfolger auch ausbauen. Die SGLV widerum, auf Platz zwei liegend, wollte die eigene, ungeschlagene Heimserie weiter aufrecht erhalten und dadurch den Rückstand auf Wendessen verkürzen sowie vorübergehend Platz eins erobern.

 

Den besseren Start in die letzte Partie des Jahres 2016 erwischte die SGLV. Erste Annährungsversuche von Jörg Ohse und einen Distanzfreistoss von Nico Knackstedt konnte der SVW Keeper jedoch entschärfen. Im Gegenzug verzog in der Anfangsphase einmal der SVW-Stürmer aus aussichtsreicher Position.

Nach einer Viertelstunde Spielzeit führte der nächste gut vorgetragene Angriff dann zur verdienten Führung der SG. Mit schnellem Passspiel über Samuel Seferino kam der Ball rechts raus auf Christopher Pranschke. Dieser sah im Zentrum Hendrik Brandes gen Tor stürmen und flankte in dessen Richtung. Der SVW-Abwehrspieler konnte zwar noch dazwischen kommen, köpfte den Klärungsversuch aber ins eigene Tor - 1:0 für die SG.

 

Die SG zeigte zu diesem Zeitpunkt eine über alle Mannschaftsteile hervorragende Leistung, war kämpferisch voll auf der Höhe und spielte die Bälle in den eigenen Reihen auch clever. Nach vorne wurde das Tempo in den Aktionen gesucht, defensiv stand die Abwehr um Libero Andre Haberland sicher. Leider musste dieser nach einer knappen halben Stunde Spielzeit verletzt vom Platz, so dass die SG personell umstellen musste.

 

In der direkten Folgeminute erzielte die SG aber das wichtige 2:0. Nico Knackstedt steckte einen Pass tief hinter die Abwehrreihe des SVW durch. Hendrik Brandes erkannte seine eigene Abseitsposition und blieb dem Ball fern, wodurch Nico Marten ihn aufnehmen und anschließend uneigennützig zu Samuel Seferino quer legen konnte. Dieser scheiterte zwar aus Nahdistanz am Keeper, den Nachschuss versenkte Jörg Ohse allerdings in den Maschen des Tores.

 

Von den Gästen war bis zu diesem Zeitpunkt wenig zu sehen, Angriffsversuchte verpufften an der konsequenten Defensivarbeit der SG. Insgesamt dominierte die SG die Begegnung bis dato vollends und brachte den SVW teils sogar dazu, dass sich gegenseitig angemeckert wurde. In dieser Phase hatte Samuel Seferino nach einem schnellen Konter über Nico Marten die Chance zum 3:0 auf dem Fuß, vertändelte den Ball jedoch unglücklich im Strafraum.

 

Aus dem Nichts fiel fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff dann der Anschlusstreffer, als sich in der SG-Defensive erstmalig Lücken auftaten. Jörg Ohse konnte einen Ball in der Rückwärtsbewegung nicht aufhalten, so dass der Flügelspieler des SVW den direkten Querpass in die Mitte zu spielen vermochte. Dort fand er in seinem Mitspieler auch einen Abnehmer, der aus der Drehung heraus das überraschende und zu diesem Zeitpunkt unverdiente 2:1 erzielen konnte.

Das Tor stellte gleichzeitig den Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase im ersten Durchgang dar, denn nun wirkten die Gäste wieder wacher und spielten mit mehr Wucht in ihren Reihen. Anstatt kühlen Kopf zu bewahren, half man dem SVW mit teils überhasteten Aktionen und übermotivierten Einsätzen, woraus wenige Minuten später auch ein Freistoss für die Gäste entstand. Die darauf folgende Flanke fälschte Christopher Pranschke unglücklich ins eigene Tor zum 2:2 Ausgleich ab, was gleichzeitig auch das Halbzeitergebnis bedeutete.

 

Nach kurzer Erholung pfiff der Schiedsrichter den zweiten Durchgang an, der insgesamt weitaus ausgeglichener war. Wendessen war nun besser drin im Spiel, gleichzeitig hatte die SG ein wenig den eigenen Faden verloren und tat sich insbesondere offensiv deutlich schwerer. Den Gästen gelang es in der zweiten Halbzeit auch vermehrt, die eigenen Angriffe zum Abschluss zu bringen. Einer davon führte durch einen satten Schuss aus 16m dann auch zur erstmaligen Führung der Gäste.

 

Die SG steckte insgesamt aber nicht auf und schaffte es, zum Ende des Spiels wieder mehr Druck aufzubauen. Eine gute Viertelstunde vor dem Ende erkannte Sven Reupke bei einem Einwurf die Situation reaktionsschnell und brachte den Ball in den Lauf von Dennis Lüthge, der sich auf der Außenbahn durchsetzen konnte. Seine Hereingabe drückte Hendrik Brandes zum 3:3 Ausgleich über die Linie.

Kampf war nun Trumpf in der Schlussviertelstunde, dennoch waren beide Teams nicht darauf aus, das Remis zu verwalten. Als alle schon mit dem Unentschieden gerechnet hatten, führte ein Freitoss in der Schlussminute schließlich noch zur erneuten Gästeführung. Obwohl der aus dem Halbfeld geschlagene Ball lange unterwegs war, ließen die Verteidiger der SG ihre Gegenspieler ziehen. Im Fallen köpfte der Stürmer den Ball unhaltbar für Torwart Sebastian Fischer ins Netz und verursachte so Freude auf der Einen und Enttäuschung auf der anderen Seite. Wenig später pfiff der Unparteiische das unterhaltsame Topspiel ab.

 

Eine Punkteteilung wäre am Ende das für beide Teams verdiente und gerechte Resultat gewesen. Durch die Niederlage und den gleichzeitigen Sieg von Konkurrent Biewende überwintert die SGLV nun auf Platz drei der Tabelle und hat dennoch weiterhin alle Möglichkeiten, mit eigenen starken und überzeugenden Auftritten in der Rückserie den ins Visier genommenen Aufstieg zu erreichen. Frei dem Motto: "Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder - keine Frage!".

 

Aufstellung:

Fischer, Grußendorf (60. Wiehe), A.Haberland (27. Friese), Reupke, Pranschke, Knackstedt (55. Lüthge), M.Haberland, Marten, Ohse, H.Brandes, Seferino

 

Tore:

1:0 Eigentor (15', Pranschke)

2:0 Ohse (28', Seferino)

2:1 (40')

2:2 Eigentor (42')

2:3 (56')

3:3 H.Brandes (73', Lüthge)

3:4 (89')

 

Gelb:

Knackstedt, Grußendorf, Reupke, Wiehe, Ohse