Die vorgezogene Partie des dritten Spieltags gewann die SGLV mit 2:1 (2:0) gegen die SG Achim/Börßum/Hornburg. In dem weitestgehend zerfahrenen, hektischen Spiel wusste die SG nur in der Anfangsphase wirklich zu überzeugen, brachte den Dreier aber über die Zeit.
Drei personelle Wechsel nahm das Trainergespann der SGLV im Vergleich zur Pokalbegegnung vor, ansonsten war man gewillt, den Schwung des Pokalerfolgs auch direkt in diese Partie mitzunehmen. In den Anfangsminuten klappte dies auch erneut hervorragend, denn bereits die erste Aktion zappelte im Netz. Jan-Niklas Thiede eröffnete die Partie gut über die rechte Seite, auf welcher sich Hendrik Brandes im Laufduell energisch durchsetzen konnte. Den flachen Querpass drückte Jörg Ohse am zweiten Pfosten aus Nahdistanz über die Linie.
Mit der Führung im Rücken versuchte die SGLV gleich nachzulegen, verpasste es jedoch nach einer Ecke die nächste Großchance zu versenken. Dennis Lüthge vergab per Kopf freistehend vor dem Gehäuse der Gäste. Anschließend verflachte die Partie zunehmend, Fehlpässe auf beiden Seiten und viele Spielunterbrechungen waren allgegenwärtig in dieser Phase des Spiels. Chancen taten sich zu dieser Zeit auf keiner Seite auf.
Nach einer knappen halben Stunde besaß schließlich die SGLV die große Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. Nach einem Flachpass von Jan-Niklas Thiede verzog jedoch Sven Wiehe aus zentraler Position kläglich. Diese Aktion wirkte jedoch wie ein kurzzeitiger Weckruf, denn keine fünf Minuten später trieb Marvin Grunwald den Ball mit Tempo nach vorne und eröffnete das Spiel auf rechts zum mitgelaufenen Sven Wiehe. Dieser flanke präzise in die Mitte, wo Hendrik Brandes überlegt per Kopf gegen die Laufrichtung des Torwarts einköpfte - das schönste an diesem Tag herausgespielte Tor.
Bis zum Pausentee blieb die SGLV am Drücker, von den Gästen war bis dahin wenig zu sehen. Mehr als drei Fernschüsse von Hendrik Brandes und Dennis Lüthge sprangen dabei jedoch nicht heraus, so dass es mit dem 2:0 in die Kabinen ging.
Mit Wiederanpfiff des an diesem Tag sicherlich nicht immer glücklich agierenden Schiedsrichters entwickelte sich eine kampfbetonte Begegnung, die in der Folge auch emotional immer aufgeladener wurde. Die SGLV fand zu keiner Zeit mehr zu Ihrem Spiel und der angestrebten Taktik zurück. Stattdessen wirkte man im Pass- und Stellungsspiel fahrig, unsortiert und auch unkonzentriert.
Die Gäste wussten dies nach einer knappen Stunde Spielzeit zu nutzen und verkürzten auf 2:1. Die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen passte bei der SGLV in dieser Situation und auch in der gesamten zweiten Halbzeit gar nicht mehr, dem Gast wurden viel zu viele Räume gegeben, da man insgesamt schlecht gestaffelt stand. Um es kurz zu sagen: es wurde komplett kopflos agiert, jeder wollte, aber alles fand ohne Struktur und führende Hand statt. Dass der Gegentreffer auch noch vom gegnerischen Stürmer mit der Pike erzielt wurde, passte ins Bild.
Zwar besaß die SGLV weitere Möglichkeiten, herausgespielt wurde davon jedoch nicht eine, sondern Zufallsprodukte aus langen Bällen oder Einzelaktionen waren der Hintergrund.
Bis zum Schlusspfiff war das Spiel deswegen weitestgehend arm an Höhepunkten, zumal sich beide Mannschaften nur noch aufs verbale anfeinden, lamentieren gegen den Schiedrichter, rüde Fouls und Provokationen fokussierten. Mit Fussball hatte dies nichts mehr zu tun. Anstatt kühlen Kopf zu bewahren ließ man sich von der Hektik schonungslos anstecken und beendete das Spiel daher auch nur noch mit 10 Mann.
Unter dem Strich: ein nicht unverdienter Sieg der SGLV aufgrund der Anzahl an Torchancen. Über die Art und Weise des Erfolgs darf aber sehr gerne diskutiert werden, denn die Leistung und das Verhalten auf dem Platz waren fernab des eigenen Anspruchs und eigentlichen Leistungsvermögens. Hier besteht dringender Steigerungsbedarf.
Aufstellung:
Koch, Pranschke, Reupke (30' F.Brandes), Eßmann, Lüthge, Grunwald, Friese (53' Grußendorf), Ohse, H.Brandes, Wiehe (60' Kögel), Thiede
Tore:
1:0 Ohse (6', H.Brandes)
2:0 H.Brandes (32', Wiehe)
2:1 Flentje (55')
Gelb-rot:
Ohse (78')